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Das Brautkleid meiner Urgroßmutter

…ist im Dorfmuseum in Mönchhof. Grund genug für mich wieder einmal ins Burgenland zu fahren. Das Leben im Hoadboden, im Seewinkel, wie es einmal war, zwischen 1890 bis in die 1960er Jahre ist hier Thema.

Mit viel Liebe und einem unglaublichen Einsatz errichtete Josef „Bepo“ Haubenwallner seine Privatsammlung, die seit der Eröffnung am 4.August 1990 zum veritablen regionalen Freilichtmuseum herangewachsen ist. In rund 35 Gebäuden befinden sich ein Gasthaus, eine Greisslerei, ein Kurzwarenladen, der Bäcker, Fleischhauer, eine Hutmacher.-und Schusterwerkstatt, eine Schneiderei, der Friseur, die Malerwerkstatt, Schmied, Sattler, Wagner, eine Seilerei, eine Schrothmühle, ein Weinkeller samt Fassbinderei, ein Uhrmacher, Besen.-und Bürstenbinder…

Die Schule, das Gemeindeamt und der Gendarmerieposten (samt Kotter), das Zollhaus und das Feuerwehrdepot, Friedhof und Kirche, das katholische Pfarrhaus und das evangelische Bethaus, die Gemeindearztpraxis und das Kino geben einen Einblick in die „gute alte Zeit“, die vielleicht nicht immer so gut war.

Ich betrete die karge Kammer des Bäckerlehrlings, der auf einem Strohsack geschlafen hat. Die Sommerküche und die bescheidenen Räume des Halterhauses. Im Gehöft einer gut situierten Weinbauernfamilie ist eine typische burgenländische Hochzeitstafel gedeckt – und – hier sehe ich das Brautkleid meiner Urgrossmutter aus dem Jahr 1920.

Geschirr, Nähmaschinen, Radios und Schreibmaschinen, alte Fotos, gestickte Küchensprüche, Möbel wie ein alter Diwan, Kinderspielzeug und eine Sammlung von Kinderwagen, ein Zigeuernwagen, bäuerliche Gerätschaften und Werkzeuge, Sautrog und Schmalztöpfe – lassen die vergangene Zeit auferstehen.

Plötzlich bin ich meiner Urgroßmutter, die ich nie kennengelernt habe, sehr nahe.

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Veranstaltungskalenderwww.dorfmuseum.at/dorfmuseum/homepage/folgeseite.htm

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